Die Parkinson-Krankheit ist eine komplexe Erkrankung mit einer Vielfalt an Symptomen und Verläufen, die vielfältige Ursachen haben kann. Seit etwa 25 Jahren ist bekannt, dass auch genetische Faktoren das Erkrankungsrisiko erhöhen können. „In den letzten Jahren haben technische Fortschritte der genetischen Ursachenforschung einen bedeutenden Schub gegeben. Kenntnisse über zelluläre Stoffwechselwege, die durch eine Mutation gestört sind, erlauben, gezielt und kausal in den Krankheitsprozess einzugreifen – in der Hoffnung, damit das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen“, sagt Prof. Dr. Kathrin Brockmann, Oberärztin und Leiterin der Parkinson-Ambulanz am Universitätsklinikum Tübingen und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) e.V. Auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen 2024 vom 25. bis 27. April in Rostock beleuchtet sie den aktuellen Stand bei der Aufklärung genetisch bedingter Krankheitsmechanismen und die sich daraus ergebenden therapeutischen Chancen.
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Ärzte der Unimedizin Rostock laden zu Patientenveranstaltung ein
Prof. Dr. Thomas Gasser, Pionier in der Erforschung von Genen und erblichen Risikofaktoren für die Parkinsonkrankheit, wird am 25. April 2024 auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen der DPG in Rostock sprechen.
Ein Wirkstoff zur Diabetes-Behandlung könnte möglicherweise auch bei Parkinson helfen – so das Ergebnis einer im April 2024 im New England Journal of Medicine veröffentlichten klinischen Studie [1]. Die Substanz Lixisenatid verlangsamt das Fortschreiten der Symptome in einem geringen, aber statistisch signifikanten Umfang. „Die Ergebnisse sind sehr interessant. Wenn sich Parkinson mit dieser Klasse von Medikamenten bremsen ließe, wäre das ein Riesenerfolg“, meint Prof. Joseph Claßen, erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG). „Allerdings müssen erst noch Langzeitstudien durchgeführt werden, auch mit besser verträglichen, verwandten Wirkstoffen, um die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit an mehr Patientinnen und Patienten nachzuweisen“, so der Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig. Die Parkinson-Forschung macht große Fortschritte, bisher lässt sich die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung nach Alzheimer, von der hierzulande rund 400.000 Menschen betroffen sind, aber nur symptomatisch behandeln. Neueste Erkenntnisse präsentieren und diskutieren führende Wissenschaftler:innen und Expert:innen vom 25. bis 27. April 2024 auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen in Rostock.
Wird die Parkinson-Krankheit einmal heilbar sein? Aktuelle vielversprechende Ergebnisse der Parkinson-Forschung stehen im Mittelpunkt des digitalen Welt-Parkinson-Tages der Parkinson Stiftung am Montag, 22. April 2024, ab 15:00 Uhr.
Möchten Sie erfahren, wie Sie bestmöglich mit der Parkinson-Krankheit leben können? Haben Sie Fragen zur Diagnose, Behandlung oder aktuellen Forschungsergebnissen? Dann markieren Sie sich Donnerstag, den 11. April 2024 im Kalender!
Digitale Gesundheitsanwendungen, Apps und Robotik – technische Innovationen treiben nicht nur die Parkinson-Forschung voran, sie verbessern auch die interdisziplinäre Versorgung von Menschen mit Parkinson und anderen Bewegungsstörungen. Über die aktuellen Erkenntnisse und Zukunftstrends in diesem Bereich können sich Mediziner:innen, Therapierende und Pflegekräfte auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) vom 25. - 27. April in Rostock austauschen. Neben dem wissenschaftlichen Programm gibt es mit der „Multidisziplinären Akademie“ auch ein spezielles Angebot für nicht-ärztliche Berufsgruppen. Ein besonderer Schwerpunkt der Plenarvorträge sind in diesem Jahr die Neuerungen in der Versorgungslandschaft, vom technischen Fortschritt bis zur Zusammenarbeit in regionalen Parkinson-Netzwerken. Daneben werden mehrere Workshops als Begegnungs- und Fortbildungsmöglichkeit für die verschiedenen therapeutischen Disziplinen, wie Parkinson Nurses, Physiotherapeut:innen, Logopäd:innen oder Ergotherapeut:innen, angeboten.
Parkinson ist mit rund 400.000 Betroffenen in Deutschland nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Spannende Fortschritte der Parkinson-Forschung geben Hoffnung, bald über eine Therapie zu verfügen, welche die Prozesse des Nervenzellabsterbens verlangsamt oder die Erkrankung gar heilt. Innovative Technologien helfen schon heute, Parkinson früher zu diagnostizieren und individueller zu therapieren. Welche neuen Erkenntnisse sind in die kürzlich veröffentlichte S2k-Leitlinie eingeflossen? Wann kommt der Bluttest zur Parkinson-Früherkennung in die praktische Anwendung? Welche Rolle spielen genetische Ursachen? Was bedeutet die neue Klassifikation der Parkinson-Krankheit nach biologischen Kriterien (SynNeurGe)? Was hat sich bei Sensoren, Bildgebung und Tiefer Hirnstimulation getan und wie hilft künstliche Intelligenz? Diese Fragen beantworten die Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) e.V. auf einer Pressekonferenz.
Mit tiefer Trauer gedenken wir des renommierten Neurologen Prof. Dr. Gregor Karl Wenning, der am 11. Februar 2024 plötzlich und völlig unerwartet von uns gegangen ist. Das Vermächtnis seiner langen und intensiven Forschungsarbeit wird in der medizinischen Gemeinschaft und darüber hinaus weiterleben.
Deutscher Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen 2024 in Rostock
Innovative Technologien und neue labormedizinische Verfahren: Die Parkinson-Forschung macht weltweit vielversprechende Fortschritte. „Parkinson-Forschung war noch nie so spannend wie jetzt. Auf dem Weg zur Heilung ist überall viel Hoffnung zu spüren“, sagt Prof. Alexander Storch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie Universitätsmedizin Rostock, zweiter Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) e.V. und Kongresspräsident beim Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen vom 25.-27. April in Rostock. Fachleute aus Klinik, Forschung und Industrie, darunter international führende Expertinnen und Experten, diskutieren hier die neuesten Forschungsergebnisse, Entwicklungen und Trends. Für Pflegekräfte und Therapierende bietet die „Multidisziplinäre Akademie“ ein auf die Versorgung von Menschen mit Parkinson spezialisiertes Programm. Am 27. April findet ein Patient:innentag für Menschen mit Parkinson und ihre Angehörigen statt.
Die Thiemann-Stiftung fördert besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftler:innen aus der klinischen grundlagenorientierten Parkinsonforschung mit bis zu 75.000 Euro.
Der Deutsche Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen fand vom 25. – 27. April 2024 in Roststock statt. Drei Tage mit vielen interessanten Vorträgen, kollegialem Austausch und neuen Ideen, geleitet von den Kongresspräsidenten Prof. Dr. med. Alexander Storch und Prof. Dr. med. Uwe Walter.
Seit November 2023 gibt es für die Diagnostik und Therapie der Parkinson-Krankheit eine neue, vollständig überarbeitete S2k-Leitlinie [1]. Neben der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) waren weitere 18 Fachgesellschaften, Berufsverbände und Organisationen am Konsensusprozess beteiligt, der von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) koordiniert wurde. „Die Parkinson-Forschung hat entscheidende Fortschritte gemacht, die in die neue Leitlinie eingeflossen sind, um eine Behandlung nach aktuellem Wissensstand zu gewährleisten. Besonders wichtig für den Behandlungserfolg ist eine frühzeitige und differenzierte Diagnose, welche schon jetzt die Therapieempfehlungen beeinflusst. Die Früherkennung ist auch Voraussetzung für eine ursächliche Therapie, die wir hoffentlich in wenigen Jahren zur Verfügung haben. Darauf bereitet die neue Leitlinie vor“, sagt Prof. Joseph Claßen, erster Vorsitzender der DPG und Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig.
Der Parkinson-Forscher Prof. Dr. Thomas Gasser, Tübingen, erhält den mit drei Millionen US-Dollar dotierten „2024 Breakthrough Prize in Life Sciences“ gemeinsam mit einer Wissenschaftlerin und einem Wissenschaftler aus den USA.
Die Parkinson Stiftung fördert vielversprechende Ansätze in der Parkinson-Forschung mit insgesamt 2,15 Millionen Euro. Der neue „Leuchtturm-Projektverbund Parkinson“ soll die Grundlagenforschung vorantreiben und damit einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung neuer Diagnoseverfahren und Therapien leisten. „Das ist unseres Wissens die größte Fördersumme, die bisher in Deutschland von einer Stiftung aus privaten Mitteln für die Parkinson-Forschung ausgeschrieben wurde. Wir gehen davon aus, dass die Ergebnisse dieses Förderprojektes auch international richtungsweisend für die Parkinson-Forschung sein werden“, so Prof. Dr. Jens Volkmann, Erster Vorsitzender der Parkinson Stiftung. Ermöglicht wird die hohe Förderung durch testamentarische Verfügungen und private Spenden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, die in ihrem Forschungsgebiet international führend sind, können sich bis zum 31. Dezember 2023 bewerben.