Aktuelles

Mutierte Gene – fehlgefaltete Proteine – synaptische Netze: Welcher Ansatz verspricht die Heilung von Morbus Parkinson?

Aufgrund der hohen phänotypischen Variabilität der Parkinson-Erkrankung gewinnen molekulare und strukturelle Erkenntnisse über die zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen immer mehr an Bedeutung. „Während frühere Krankheitskonzepte von einem eher einheitlichen klinischen Verlauf ausgingen, zeigen neuere Kohortendaten, dass klinische Phänotypen und Krankheitsverläufe bei Menschen mit idiopathischen und atypischen Parkinson-Syndromen auch innerhalb der verschiedenen Krankheitsentitäten tatsächlich stark variieren“, sagte Prof. Günter Höglinger, Kongresspräsident und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) aus Hannover, auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen 2022. Genotypisierungen und entsprechende Analysen der Genexpressionsprofile liefern wichtige Hinweise auf den zu erwartenden Krankheitsverlauf und auf neue, zielgerichtete Therapieansätze.

Klinische und molekulare Vielfalt der Parkinson-Krankheit(en): Brauchen wir neue Diagnosekriterien?

Morbus Parkinson ist eine chronische degenerative Nervenerkrankung, die zum Zeitpunkt des Auftretens individuell variabler Symptome meist bereits seit Jahren oder Jahrzehnten besteht. Um rechtzeitig entsprechende Therapien beginnen zu können, muss Parkinson früh erkannt und klar diagnostiziert werden. Im klinischen Alltag haben sich die internationalen Diagnosekriterien der UK Parkinson’s Disease Society Brain Bank (1998) und der International Movement Disorder Society (MDS, 2015) bewährt. Sie beruhen jedoch allein auf dem Vorliegen motorischer Symptome sowie dem positiven Ansprechen auf die Dopamin-Vorstufe L-Dopa. „Dabei weist in den letzten 10 Jahren eine zunehmende Zahl gut belegter Studien darauf hin, dass bereits zum Diagnosezeitpunkt die Anzahl nicht motorischer Symptome eine erhebliche Rolle spielt“, erklärte Prof. Dr. med. Claudia Trenkwalder, Leiterin des Kompetenznetzwerks Parkinson und Bewegungsstörungen an der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel sowie Past-Präsidentin der MDS, anlässlich des Deutschen Kongresses für Parkinson und Bewegungsstörungen 2022. Zudem haben neue Erkenntnisse zu potenziellen Biomarkern sowie genetischer Prädisposition und die Optimierung bildgebender Verfahren wie Magnetresonanztomographie wesentlich zur Früherkennung und Prognoseabschätzung beigetragen. „Wir müssen daher die Diagnosekriterien erweitern, um sogenannte Biomarker einzubeziehen und die Variabilität unter den Patientinnen und Patienten zu berücksichtigen.“

Digitalisierung und Vernetzung: Corona als Booster für die Parkinson-Versorgung – Chancen und Grenzen individuell ausloten

Seit Beginn der Covid-Pandemie im Jahr 2020 wurden viele Versorgungsstrukturen für Menschen mit Parkinson digital angepasst. Um insbesondere die ambulante Versorgung aufrechtzuerhalten, haben Kliniken und Praxen innovative Ansätze verfolgt und neue Wege beschritten. „Der hohe Innovationsdruck zur Entwicklung neuer Versorgungsmethoden bleibt bestehen und könnte in Zukunft deutliche Vorteile bringen. Jedoch ist der Zugang zu digitalen Angeboten nicht für alle Betroffenen gewährleistet“, sagte Prof. Dr. Lars Tönges, Leiter der Sektion Neurodegenerative Erkrankungen an der Neurologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum, auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen 2022. Als Co-Sprecher der Arbeitsgruppe „Netzwerke und Versorgung“ und Mitglied der Arbeitsgruppe „Telehealth-Services und Gesundheitstechnologien“ in der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) plädiert Prof. Tönges dafür, Behandlungspläne mit digitalen Elementen stets individuell auszuloten.

Private Spenden beschleunigen Parkinson-Forschung

Die DPG treibt die Erforschung der Parkinson-Krankheit voran – auch dank privater Spenden. Ein u.a. von der DPG gefördertes Forschungsprojekt hat nun neue Wege eröffnet, Parkinson in einem Frühstadium zu bremsen: mit Medikamenten, die die Erregbarkeit bestimmter Hirnzellen dämpfen. Das Forschungsteam der Marburger Hochschulmedizin hat seine Ergebnisse in der Wissenschaftszeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Einladung zur Online-Pressekonferenz - Forschung in Bewegung: Neue Erkenntnisse zu Parkinson und Bewegungsstörungen

Die Parkinson-Krankheit und andere neurodegenerative Bewegungsstörungen bremsen oder sogar ihren Ausbruch stoppen: Dieses große Ziel ist dank neuer genetischer und molekularbiologischer Methoden in greifbarer Nähe. Die Erkenntnisse zu Krankheitsursachen und -mechanismen sind enorm gewachsen. Die präzisere phänotypische und molekularbiologische Charakterisierung von Krankheitsuntergruppen bereitet den Weg zur personalisierten Behandlung. Auch bei den symptomatischen und ursächlichen Therapien gibt es spannende Entwicklungen.

Im Vorfeld des Deutschen Kongresses für Parkinson und Bewegungsstörungen, der vom 24. bis 26. März 2022 rein virtuell stattfindet, lädt die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) am 23. März zu einer Online-Pressekonferenz. Interessierte Journalist:innen der Fach- und Publikumsmedien haben Gelegenheit, Neuigkeiten aus Therapie, Diagnostik und Versorgung mit renommierten Expertinnen und Experten zu diskutieren.

Pressekonferenz

Mittwoch, 23. März 2022, 10-11 Uhr

Programm (Änderungen vorbehalten)

Mutierte Gene – Fehlgefaltete Proteine – Synaptische Netze: Welcher Ansatz verspricht die Heilung der Parkinson-Krankheit?
Prof. Dr. Günter Höglinger, Kongresspräsident 2022 und DPG-Vorstandsmitglied, Direktor der Klinik für Neurologie, Medizinische Hochschule Hannover

Klinische und molekulare Vielfalt der Parkinson-Krankheit: Was hat sich geändert?
Prof. Claudia Trenkwalder, Chefärztin der Neurologie an der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel, Past-Präsidentin der International Parkinson and Movement Disorder Society (MDS)

Digitalisierung und Vernetzung: Corona als Booster für die Parkinson-Versorgung?
Prof. Lars Tönges, Leiter der Sektion Neurodegenerativen Erkrankungen an der Neurologische Klinik der Ruhr-Universität Bochum

Die Highlights beim Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen 2022
Prof. Alexander Storch, erster Vorsitzender der DPG, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Rostock

Registrierung Online-Pressekonferenz

https://parkinson-gesellschaft.de/pk-kongress

Vom 24. bis 26. März 2022 diskutieren Mediziner:innen und Wissenschaftler:innen diese Themen dann im Rahmen der virtuellen Kongressveranstaltung. Die wissenschaftlichen Veranstaltungen werden per Livestream übertragen und stehen anschließend als Aufzeichnung zur Verfügung. Ein eigener Programmteil, die „Multidisziplinäre Akademie“ wendet sich auch an Pflegekräfte und Therapeut:innen. Kostenlose Presse-Registrierung zu dieser von der DPG und dem Arbeitskreis Botulinumtoxin (AkBoNT) angebotenen Veranstaltung unter www.dpg-akbont-kongress-2021.de.

Pressevertreterinnen und -vertreter sind herzlich zu beiden Veranstaltungen eingeladen. Gerne unterstützten wir bei der Berichterstattung, vermitteln Interviews und stellen druckfähiges Bildmaterial zur Verfügung. Wir freuen uns über Hinweise auf Veröffentlichungen oder die Zusendung eines Belegs.

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. (DPG)
c/o albertZWEI media GmbH
Dipl.-Biol. Sandra Wilcken
Tel.: +49 (0) 89 46148622; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

www.parkinson-gesellschaft.de/presse
www.dpg-akbont-kongress-2021.de

Fachliche Kongressleitung und Kongressorganisation

Prof. Dr. med. Günter Höglinger, Kongresspräsident für die DPG
Prof. Dr. med. Frank Erbguth, Kongresspräsident für den AK Botulinumtoxin
PD Dr. med. Christoph Schrader, Kongresssekretär für die DPG
Prof. Dr. med. Katja Kollewe, Kongresssekretärin für den AK Botulinumtoxin

Kann künstliche Intelligenz Parkinson auf Selfies erkennen?

Software könnte Frühwarnsignale für Parkinson per Webcam oder auf Selfies erkennen. Zukunftsmusik, sagen deutsche Expert:innen.

Eine Einschätzung zum Thema von Prof. Joseph Claßen, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen, erhalten Sie auf der Seite der Apotheken Umschau.

 

 

 

Parkinson-Kongress 2022 per Livestream: Highlights zum Schwerpunkt personalisierte Medizin

Zum zweiten Mal in Folge wird der Deutsche Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen vom 24. bis 26. März 2022 rein virtuell stattfinden. Ursprünglich als Präsenzkongress geplant, werden die wissenschaftlichen Kongressveranstaltungen pandemiebedingt nun doch ausschließlich per Livestream übertragen. Der Kongress umfasst das gesamte Spektrum neuester Entwicklungen bei Parkinson und anderen Bewegungsstörungen. Er ist interdisziplinär ausgerichtet und somit nicht nur für MedizinerInnen und WissenschaftlerInnen, sondern auch für alle beteiligten Fachkräfte in der Versorgung von Parkinson-PatientInnen informativ: In der Multidisziplinären Akademie werden spezifische Programminhalte mit reduzierten Gebühren auch für Therapierende und Pflegekräfte (z. B. Parkinson Nurses) angeboten. Studierende und JournalistInnen können kostenlos teilnehmen. Alle Aufzeichnungen stehen nach dem Kongress noch drei Monate lang zur Verfügung.

Terminhinweis für die Medien: Online-Pressekonferenz am Mittwoch, 23. März von 10-11 Uhr; Information und Registrierung unter https://parkinson-gesellschaft.de/die-dpg/presseservice

Zur optimalen Versorgung von Krankheitsuntergruppen gewinnen personalisierte Therapiestrategien auch bei Parkinson immer mehr an Bedeutung. Der diesjährige Kongress steht daher unter dem Motto „Personalisierte Diagnose – Personalisierte Therapie“. Direkt zum Auftakt des Kongresses widmet sich das Präsidentensymposium „Variabilität in Phänotyp und Progression bei Parkinson-Syndromen: Neurobiologische Ursachen und therapeutische Optionen“ (24.03.2022 | 10:30–12:00 Uhr) diesem Schwerpunktthema.

Präsidentensymposium: Krankheitsverläufe bei Parkinson komplexer als gedacht

Der Vorsitzende des Präsidentensymposiums, Prof. Günter Höglinger aus Hannover, Kongresspräsident und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG), ist auf den kollegialen Austausch gespannt. „Während frühere Krankheitskonzepte von einem eher einheitlichen klinischen Verlauf ausgingen, zeigen neuere Kohortendaten, dass klinische Phänotypen und Krankheitsverläufe innerhalb der Krankheitsentitäten stark variieren“, erläutert Höglinger. Zusammen mit den Referenten werden Prof. Höglinger und der erste Vorsitzende der DPG, Prof. Alexander Storch von der Klinik und Poliklinik für Neurologie in Rostock, die bisherige Evidenzlage zur Variabilität und ihre klinische Relevanz für die Patientenberatung und -betreuung einordnen.

Prof. Claudia Trenkwalder, Chefärztin der Neurologie an der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel, wird in ihrem Vortrag zunächst die klinische Variabilität der Phänotypen bei Parkinson vorstellen. Prof. Trenkwalder ist eine international renommierte Medizinerin im Bereich Parkinson und Past-Präsidentin der International Parkinson and Movement Disorder Society (MDS). Direkt im Anschluss wird Prof. Peter Heutink, hochdekorierter Genombiologe am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Tübingen, die genetische Vielfalt präsentieren und molekularbiologische Hintergründe zur besseren Charakterisierung der Parkinson-Krankheit, sowohl auf der Ebene des Genoms als auch des Transkriptoms, erläutern. Der international renommierte Neurowissenschaftler Prof. Michel Goedert, Leiter des Medical Research Council Laboratory of Molecular Biology in Cambridge, wird die aktuellsten Erkenntnisse zu den Auswirkungen spezifischer Protein-Fehlfaltungen bei neurodegenerativen Krankheiten vorstellen. Dr. Nicolai Franzmeier, Junior Research Group Leader am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung der LMU München, erläutert seine Konnektom-Forschung, die untersucht, inwieweit Nervenzellverbindungen die Ausbreitung von pathologischen Protein-Aggregaten kanalisieren. Dieser umfassende Blick auf die molekularen und strukturellen Krankheitsmechanismen beleuchtet das aktuelle Verständnis der Ursachen und Therapieansätze für die heterogenen Verläufe neurodegenerativer Krankheiten.

Plenarsitzungen: Zielgerichtete Therapieansätze in der Forschungspipeline

In zwei Plenarsitzungen werden die neu gewonnenen Erkenntnisse aus der Molekulargenetik in den Kontext individualisierter, zielgerichteter Therapiestrategien bei Parkinson gestellt. Die Plenarsitzung „Entwicklung individualisierter krankheitsmodifizierender Therapien“ (25.03.2022 | 10:30–12:00 Uhr) unter Vorsitz von Prof. Höglinger wird neue, zielgerichtete Therapieansätze zur Diskussion stellen, die zum Beispiel gegen alpha-Synuclein, LRRK2 (Leucine Rich Repeat Kinase 2) oder GBA (Glucosylceramidase) gerichtet sind. „Aufgrund der stetig wachsenden Erkenntnisse zur molekularen Pathologie von Parkinson werden derzeit verschiedene Wirkstoffkandidaten klinisch geprüft. Inwiefern die aktuell laufenden und geplanten Studien den erhofften therapeutischen Durchbruch bei Parkinson ermöglichen, wird sich in naher Zukunft zeigen“, so Höglinger. Die Plenarsitzung „Individualisierung symptomatischer Therapien für Parkinson“ (26.03.2022 | 10:30–12:00 Uhr) unter Vorsitz von Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Schrader, Neurologe in Hannover, wird den Status quo in Bezug auf kausale Therapieansätze mit Fokus auf orale und transdermale Optionen vorstellen. Zudem ist ein Ausblick auf potenziell frühzeitigere Anwendungen von intensivierten Folgebehandlungen mit Pumpentherapien geplant.

Rege Debatten zum Thema individualisierte Therapiestrategien

Zwei angesetzte Pro-Con-Debatten werden das Thema individualisierte Therapiestrategien bei Parkinson weiter abrunden. Der erste Termin wird vornehmlich atypische Verläufe behandeln: „Individualisierung von Diagnose und Therapie von Bewegungsstörungen: Lumping vs. Splitting“ (24.03.2022 | 14:30–16:00 Uhr). Die zweite Pro-Con-Debatte wird das Spannungsfeld zwischen Evidenz und Eminenz erörtern: „Personalisierte Therapie bei Morbus Parkinson und wissenschaftliche Qualität – ein Widerspruch?“ (25.03.2022 | 16:30–18:00 Uhr).

Plenarsitzung: Individualisiertes Vorgehen auch bei der Botulinumtoxintherapie

Der Kongress wird inhaltlich und organisatorisch von der DPG unter Leitung von Prof. Dr. Günter Höglinger und dem Arbeitskreis Botulinumtoxin e.V. (AkBoNT) unter Leitung von Prof. Dr. Frank Erbguth durchgeführt. Das wissenschaftliche Programm umfasst daher auch die aktuellen Einsatzgebiete von Botulinumtoxin bei Bewegungsstörungen und anderen Erkrankungen. „Auch in der Injektionspraxis der zervikalen Dystonie sind die Zeiten eines ,one fits all‘ vorbei: unter Berücksichtigung der Interaktion der Pathophysiologie der Dystonien mit der Botulinumtoxintherapie rückt eine individualisierte Vorgehensweise in den Vordergrund“, erklärt Prof. Erbguth. Diesem Thema widmet sich die Plenarsitzung „Interaktion der Pathophysiologie der Dystonien mit der Botulinumtoxintherapie: auf dem Weg zur individualisierten Therapie?“ (24.03.2022 | 16:30–18:00 Uhr) mit drei Vorträgen.

Aktuelles zu Behandlung der zervikalen Dystonie mit Botulinumtoxin

In der zweiten Plenarsitzung des Arbeitskreises Botulinumtoxin e.V. (AkBoNT) geht es um aktuelle Aspekte der Behandlung der zervikalen Dystonie (25.03.2022 | 14:30–16:00 Uhr). Hier wird die Bedeutung des Col-Cap-Konzepts für die Behandlung thematisiert und die Frage der formalen „Zulassungsbreite“ unterschiedlicher Muster der zervikalen Dystonien kritisch erläutert. Die Wirksamkeitsparameter eines neuen Botulinumtoxins – Daxibotulinumtoxin – bei der zervikalen Dystonie werden von der US-Expertin Cynthia Comella vorgestellt. Abgerundet wird die Sitzung mit einer Erörterung der sozialmedizinischen Aspekte der zervikalen Dystonie. Die Rolle von Botulinumtoxin abseits der Bewegungsstörungen wird am 24.03.2022 (14:30–16:00 Uhr) bei den Indikationen Sialorrhoe und Schmerz sowie in der Psychiatrie und Urologie vorgestellt und kritisch diskutiert. 

Wissenschaftliches Programm, Online-Registrierung und Newsletter: www.dpg-akbont-kongress-2021.de

Online-Pressekonferenz der DPG am Mittwoch, 23. März, von 10–11 Uhr

Informationen zu Programm, ReferentInnen und Akkreditierung unter https://parkinson-gesellschaft.de/die-dpg/presseservice. Gerne nehmen wir Sie auch in unseren Presseverteiler auf. Über die Kongresswebsite www.dpg-akbont-kongress-2021.de können Sie sich zusätzlich kostenlos für den virtuellen Kongress registrieren. Gerne vermitteln wir Interviews und stellen druckfähiges Bildmaterial zur Verfügung. Wir freuen uns über einen Hinweis auf Ihre Veröffentlichung oder Zusendung eines Belegs.

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. (DPG)
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Tel.: +49 (0) 89 46148622; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

www.parkinson-gesellschaft.de/presse
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Fachliche Kongressleitung und Kongressorganisation

Prof. Dr. med. Günter Höglinger, Kongresspräsident für die DPG
Prof. Dr. med. Frank Erbguth, Kongresspräsident für den AK Botulinumtoxin
PD Dr. med. Christoph Schrader, Kongresssekretär für die DPG
Prof. Dr. med. Katja Kollewe, Kongresssekretärin für den AK Botulinumtoxin

Jahresbericht 2021 AG Neuropsychologie

Jahresbericht als PDF zum Download

Zusammensetzung der AG, Stand 12/2021:

Die AG Neuropsychologie bei Parkinson besteht aktuell aus 23 Mitgliedern. Folgende Mitglieder sind 2021 der AG beigetreten:

  • Dipl.-Psych. Nora Brimacombe, Kliniken Beelitz, Neurologisches Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson
  • Anika Frank, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
  • Dr. Dorothee Kübler, Sektion Bewegungsstörungen und Neuromodulation, Klinik für Neurologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin
  • Dr. Stefanie Jost, AG Neuropsychologie, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Uniklinik Köln
  • Dr. Anja Ophey, Medizinische Psychologie | Neuropsychologie und Gender Studies & Centrum für Neuropsychologische Diagnostik und Intervention (CeNDI), Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Universität zu Köln

Folgende Mitglieder sind in 2021 aus der AG ausgetreten:

  • Jan Rosen, Institut für Gerontologie & Center für Neuropsychologische Diagnostik und Intervention (CeNDI), Universität Vechta

Treffen der AG:

Das jährliche Treffen der AG erfolgte am 19. Februar 2021 als Online-Veranstaltung via Zoom. An einer zweiten Videokonferenz am 25. Juni 2022 erfolgte ein Austausch der AG-Teilnehmer:innen bezüglich der aktuellen Interessen und Forschungsaktivitäten im Bereich digitaler Assessments und Trainings kognitiver Hirnleistungsstörungen.

Aktivitäten der Fokusgruppe 1: Erarbeitung von Leitlinien zur Diagnostik neuropsychologischer Störungen bei Parkinsonpatient:innen für den deutschsprachigen Raum

Sprecherin: Prof. Dr. Inga Liepelt-Scarfone

Als Arbeitsergebnis der Fokusgruppe zur Formulierung von Leitlinien kognitiver Störungen bei Morbus Parkinson ist 2021 folgender Artikel erschienen:

  • Inga Liepelt-Scarfone, Susanne Gräber, Elke Kalbe, Oliver Riedel, Hubert Ringendahl, Nele Schmidt, Karsten Witt, Sandra Roeske. [Guidelines for the Neuropsychological Assessment of Patients with Parkinson's Disease]. Fortschr Neurol Psychiatr. 2021 Jul;89(7-08):363-373

Zukünftig ist geplant die Aktivitäten der Fokusgruppe auf ein neues Themengebiet auszurichten und den Titel der Fokusgruppe anzupassen. Teilnehmer:innen der Fokusgruppe (Inga Liepelt-Scarfone, Elke Kalbe, Karten Witt) sind federführend an den Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung kognitiver Störungen bei Morbus Parkinson, PSP und CBD für die neuen S2k-Leitlinien „Parkinson Syndrome“ der DGN beteiligt.

Aktivitäten der Fokusgruppe 2: Tiefenhirnstimulation (THS)

Sprecher: Prof. Dr. Karsten Witt

Aktuell beschäftigt sich die Fokusgruppe mit einer Harmonisierung der prä- und postoperativen neuropsychologischen Begutachtung bei THS aufbauend auf den in der Fokusgruppe 1 erarbeiten Richtlinien. Die AG hat sind in 2021 neu formiert, die Kerngruppe besteht derzeit im Kern aus:

Frau Charlotte Büttner (OL), Dr. Stefanie Jost (K), PD. Dr. Dafsari (K), Prof. Dr. Barbe (K), Prof. Dr. Wojtecki (Due), Prof. Dr. Witt (OL).

Zwei Ziele wurden in der Kerngruppe formuliert: 1.) Bestandsaufnahme der präoperativen neuropsychologischen Forschung vor THS beim Morbus Parkinson, 2.) Versuch der Harmonisierung dieser präoperativen Diagnostik mit dem späteren Ziel einer gemeinsamen Datenbank.

Beide Ziele wurden an die AG THS Deutschland, vertreten durch Herrn Prof. Vogel als Sprecher kommuniziert und wir bekommen mit unserem Anliegen Sprechzeit in der nächsten AG THS Sitzung. Die AG THS inkludiert alle THS Zentren Deutschlands, daher wurde diese Plattform gewählt.

Aktivitäten der Fokusgruppe 3: Psychosoziale Interventionen

Sprecherin: Prof. Dr. Elke Kalbe

Ziel der Aktivitäten der Fokusgruppe ist es verschiedene nicht-pharmakologische Therapien (u.a. kognitive Interventionen) zur Verbesserung bzw. Stabilisierung kognitiver und weiterer nicht-kognitiver Funktionen, zum Teil im Rahmen von drittmittelgeförderten Kooperationsprojekten, bei Patient:innen mit Morbus Parkinson und ihren Angehörigen zu evaluieren.
Im Rahmen des vom ParkinsonFonds Deutschland geförderten Kooperationsprojektes (beteiligte Studienzentren: Universitätskliniken Köln, Tübingen, Düsseldorf und Kiel) “Training Parkinson patients´ Cognition (Train-ParC)“ sind 2020/2021 folgende Artikel erschienen:

  • Elke Kalbe, Ann-Kristin Folkerts, Anja Ophey, Carsten Eggers, Saskia Elben, Karina Dimenshteyn, Patricia Sulzer, Claudia Schulte, Nele Schmidt, Christian Schlenstedt, Daniela Berg, Karsten Witt, Lars Wojtecki, Inga Liepelt-Scarfone. Enhancement of Executive Functions but Not Memory by Multidomain Group Cognitive Training in Patients with Parkinson's Disease and Mild Cognitive Impairment: A Multicenter Randomized Controlled Trial. Parkinsons Dis. 2020 Nov 30;2020:4068706
  • Saskia Elben, Karina Dimenshteyn, Carlos Trenado, Ann-Kristin Folkerts, Anja Ophey, Patricia Sulzer, Sara Becker, Nele Schmidt, Inken Tödt, Karsten Witt, Inga Liepelt-Scarfone, Rezzak Yilmaz, Elke Kalbe, Lars Wojtecki. Screen Fast, Screen Faster: A Pilot Study to Screen for Depressive Symptoms Using the Beck Depression Inventory Fast Screen in Parkinson's Disease With Mild Cognitive Impairment. Front Neurol. 2021 Mar 8;12:640137
  • Nele Schmidt, Inken Tödt, Daniela Berg, Christian Schlenstedt, Ann-Kristin Folkerts, Anja Ophey, Karina Dimenshteyn, Saskia Elben, Lars Wojtecki, Inga Liepelt-Scarfone, Claudia Schulte, Patricia Sulzer, Carsten Eggers, Elke Kalbe, Karsten Witt. Memory enhancement by multidomain group cognitive training in patients with Parkinson's disease and mild cognitive impairment: long-term effects of a multicenter randomized controlled trial. J Neurol. 2021 Dec;268(12):4655-4666.

Die Datenanalyse und die Anfertigung folgender Publikationen befinden sich aktuell in Bearbeitung:

  • Vergleich des physikalischen Bewegungsprofils (Accelerometer-Messungen) vor und nach Training (federführend durch: Prof. Dr. Inga Liepelt-Scarfone, Tübingen)
  • Neuronale Mechanismen des Trainingserfolges (EEG) (federführend durch: Prof. Dr. Lars Wojtecki)

Aktuell wird eine Nachfolgestudie zur Evaluation kognitiver Stimulation bei Menschen mit Parkinson Demenz mit den beteiligten Zentren Köln, Tübingen, Bonn, Kiel, Bochum und Luxembourg durchgeführt, teilfinanziert durch die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. und koordiniert von Dr. Ann-Kristin Folkerts und Prof. Dr. Elke Kalbe aus Köln. Aktuell stockt die Rekrutierung aufgrund der Covid-19-Pandemie. Als weiteres Studienzentrum wird Dresden (Prof. Dr. Björn Falkenburger) anvisiert.

Aktivitäten der Fokusgruppe 4: Versorgungsforschung

Sprecher: PD Dr. Oliver Riedel

Die Aktivitäten der Fokusgruppe sind weiterhin ausgesetzt. Der Sprecher der Fokusgruppe PD Dr. Oliver Riedel hat sich als Mitglied der Fokusgruppe 5: Exekutive Funktionen angeschlossen.

Neugründung der Fokusgruppe 5: Exekutive Funktionen

Sprecher:innen: Dr. Stefanie Jost & M.Sc. Jannik Scheffels

Im Rahmen der Fokusgruppe sollen neuropsychologische Testverfahren zur Erfassung exekutiver Funktionen konzipiert und evaluiert werden.

Im letzten Jahr ist beim ProLog-Verlag der „Kölner-Exekutiv-Test“ (KEX) erschienen:

  • Jannik Florian Scheffels, Hannah Kräling, Michaela Jeschke, Elke Kalbe, Josef Kessler. Kölner-Exekutiv-Test: Diagnostikum zur Erfassung exekutiver Funktionsstörungen unter Einbeziehung von Emotionserkennungsleistungen und Verhaltensauffälligkeiten. Köln: ProLog. 2021. ISBN 978-3-95677-106-4.

Zudem wird der KEX dem Fachkollegium in der Zeitschrift für Neuropsychologie vorgestellt. Der entsprechende Artikel wird in den kommenden Wochen erscheinen:

  • Jannik Florian Scheffels, Hannah Kräling, Michaela Jeschke, Elke Kalbe, Josef Kessler. Erfassung exekutiver Funktionsstörungen mit dem Kölner-Exekutiv-Test. Zeitschr Neuropsychol (im Druck).

Aktivitäten der Fokusgruppe 6: Psychiatrische Symptome bei Morbus Parkinson

Sprecher: Prof. Dr. Björn Falkenburger

Gegenstand der Fokusgruppe ist die Erforschung von psychiatrischen Symptomen (u.a. Apathie, Depression, Progredienzangst, Hoffnung) im Rahmen der Parkinson Erkrankung. Die Studienzentren Dresden, Köln, Tübingen und Münster kooperieren in diesen Projekten.

Neugründung der Fokusgruppe 7: Delir

Sprecher: Prof. Dr. Georg Ebersbach

Aktivitäten der Fokusgruppe beschäftigen sich mit der Phänotypisierung des Delirs bei Morbus Parkinson sowie die Definition spezifischer Risiko- und Auslösefaktoren. Auf dieser Grundlage werden Vorschläge zu Erkennung, Assessment, Prophylaxe und Behandlung des Delirs erarbeitet. Zum Thema Delir bei Parkinson wird unter Federführung des Sprechers der Arbeitsgruppe ein Abschnitt für die S2k Leitlinien „Parkinson Syndrome“ der DGN erstellt.

Symposium auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen (24.-26. März 2022, Online-Veranstaltung):

Die Teilnehmer*innen der AG werden aktuelle Forschungsarbeiten in dem Symposium „Störungen von Kognition und Verhalten bei Morbus Parkinson“ auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen in Hannover vorstellen. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wird der Kongress als Online-Veranstaltung stattfinden. Neben dem Symposium werden die Aktivitäten der AG Neuropsychologie bei Parkinson am 25.03.2023, 10:30 – 12:00 Uhr von Frau Dr. Folkerts vorgestellt.

PD Dr. Inga Liepelt-Scarfone
Sprecherin der AG

Dr. Ann-Kristin Folkerts
Stellvertretende Sprecherin der AG

Jahresbericht 2021 AG Niedergelassene Ärzte

Jahresbericht als PDF zum Download

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Niedergelassene Ärzte in der Deutschen Parkinson Gesellschaft sind:

Dr. Dirk Becker, Dr. Heinz Herbst, Dr. Michael Lorrain, Dr. Werner Hofmann, Dr. Martina Müngersdorf, Dr. Robert Pfister, Dr. Frank Siebecker, Dr. Ingmar Wellach. Ausgeschieden sind: Dr. Reinhard Ehret (Sprecher), Alexander Simonow. Mittel wurden seitens der AG von der DPG im Jahre 2021 nicht angefordert.

Noch im Jahre 2019 -kurz vor der Corona-Pandemie- wurden Projekte angestoßen, wie beispielsweise das Parkinsonnetz Deutschland, in denen niedergelassene Ärzte und Klinikärzte an Treffen und Kongressen teilgenommen haben, um Strukturen zu entwickeln, Inhalte zu erarbeiten und diese auch an die Öffentlichkeit zu bringen. Weitere Treffen gab es 2020 und 2021 (jeweils virtuell).

Treffen AG Niedergelassene Aerzte
Mitglieder der AG „Netzwerke und Digitale Versorgung“ sowie „Niedergelassene Ärzte“

beim Gründungs-Netzwerktreffen in Köln 2019

Die AG Niedergelassene Ärzte während der Pandemie

Die Aktivitäten der AG Niedergelassene im Jahr 2021 war geprägt durch die Auswirkungen der Pandemie, sowohl was den persönlichen Austausch als auch das Weiterentwickeln der begonnenen Projekte betraf. Es gab jedoch etwa halbjährliche Videokonferenzen, in denen die Projekte diskutiert und fortentwickelt wurden. Die Mitglieder der AG nahmen in diesem Rahmen auch am virtuellen Kongress der AG Netzwerke und Digitale Versorgung im Dezember 2021 teil (Vortrag auf dem digitalen Netzwerk-Kongress 12/21). Zudem wurde die Selbsthilfe unterstützt durch Öffentlichkeits-arbeit, Publikationen und Erstellung von Informationen und Inhalten für die Homepage der dPV als Informationsplattform für Rat suchende Parkinsonpatient:innen (s.u.).

Formale / strukturelle Akitivitäten der AG

  • „Parkinson-Schwerpunktpraxis“: Die breitere Implementierung der „Parkinson-Schwerpunktpraxis“ ist Pandemie-bedingt erschwert. Das erforderliche Audit musste online durchgeführt werden. Zertifizierte Praxen: Dr. Heinz Herbst (Neurozentrum Stuttgart) Dr. Michael Lorrain, Düsseldorf, Dres. Becker und Wellach, Hamburg

Aktivitäten in der Ausbildung

  • Parkinsonassistentinnen/ Parkinsonassistent: PASS
    Während der Pandemie führte die Gruppe bundesweit die Ausbildung von medizinischen Fachangestellten zu "Parkinson Assistentinnen" (PASSes) fort, dies allerdings unter entsprechend angepassten Auflagen und Hygienemaßnahmen („Corona- kompatibles“ Konzept). Erste Konzepte für eine digitale Kurzform werden diskutiert und erarbeitet, um die Ausbildung zukünftig auch virtuell anbieten zu können.

Aktivitäten in der Versorgung

  • Planung des regelmäßigen Angebots einer digitalen Beratung für dPV-MitgliederInnen für das Jahr 2022

Aktivitäten in Wissenschaft und Forschung (Publikationen)

AmParkReG

Fortführung der Planung und Umsetzung eines ambulanten Parkinson-Registers (Register-Studie, AmParkReG) in Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen (Neurologische Universitätsklinik, Prof. Dr. Th. Gasser und Frau PD Dr. K. Brockmann). Konzeption einer Datenbank (REDCap Datenbank), Erstellung der entsprechenden Unterlagen, Ankündigung der Aktivitäten in der dPV-Mitgliederzeitschrift „Leben mit Zukunft“ (Dr. Herbst).

ParkProReakt

Mitglieder aus der AG Niedergelassene Ärzte beteiligen sich an dem g-ba Innovationfonds-Projekt „Parkinson-Proaktive statt Reaktive Symptomerkennung, ParkProReakt“ gemeinsam mit einem Konsortium unter Führung der Universitätsklinik Marburg (https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/parkproreakt-proaktive-statt-reaktive-symptomerkennung-bei-parkinson-patientinnen-und-patienten.432)
In dem Projekt geht es um eine digital unterstütze proaktive Erkennung von Interventionsbedarf bei ParkinsonpatientInnen im ambulanten Bereich. Im Jahr 2021 wird erfolgreich der Antrag eingereicht. Positiver Förderbescheid vom 23.12.2021.

Publikationen mit Mitgliedern aus der AG

Prell T, Siebecker F, Lorrain M, Tönges L, Warnecke T, Klucken J, Wellach I, Buhmann C, Wolz M, Lorenzl S, Herbst H, Eggers C, Mai T. Specialized Staff for the Care of People with Parkinson's Disease in Germany: An Overview. J Clin Med. 2020 Aug 10;9(8):2581. doi: 10.3390/jcm9082581. PMID: 32784969; PMCID: PMC7463847

Prell T, Siebecker F, Lorrain M, Eggers C, Lorenzl S, Klucken J, Warnecke T, Buhmann C, Tönges L, Ehret R, Wellach I, Wolz M. Recommendations for Standards of Network Care for Patients with Parkinson's Disease in Germany. J Clin Med. 2020 May 13;9(5):1455. doi: 10.3390/jcm9051455. PMID: 32414071; PMCID: PMC7290836

Öffentlichkeitsarbeit und berufspolitische Aktivitäten

Weitere AG-Teilnehmer beteiligen sich an verschiedenen Arbeitsgruppen der DGN (z.B. AG Pflege der DGN). Es werden Artikel zu verschiedenen Parkinson-bezogenen berufspolitischen Themen erstellt und veröffentlicht (z.B. „Stellungnahme auf der Homepage und Pressemitteilung von QUANUP zu kritischen Aspekten und Qualität in der ambulanten Versorgung von Parkinsonpatienten“ sowie zu Budipin (Dr. I. Wellach))

 

Dr. med. Ingmar Wellach
Arzt für Neurologie und Psychiatrie
Sprecher der AG niedergelassene Ärzte der DPG e.V.
1. Vorsitzender QUANUP e.V.

PRAXIS FÜR NEUROLOGIE & PSYCHIATRIE HAMBURG WALDDÖRFER
Wiesenkamp 22c
22359 Hamburg
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Fon: 040.6453832-0
Fax: 040.645363222

Jahresbericht 2021 AG Atypische Parkinson-Syndrome

Jahresbericht als PDF zum Download

Im Jahr 2021 hat die Arbeitsgruppe Atypische Parkinson Syndrome der DPG folgende Projekte realisiert:

  1. Eine digitale Konferenz zum gegenseitigen Informationsaustausch und zur Planung gemeinsamer Aktivitäten wurde angesichts der Covid-19-Pandemie anstelle eines in personam Treffens am 7.5.2021 durchgeführt. 84 WissenschaftlerInnen nahmen teil. Das Programm war wie folgt:
    1. BEGRÜSSUNG - Prof. Dr. Günter Höglinger (Hannover)  
    2. KLINIK
      1. ProAPS und PrePSP - Dr. Gesine Respondek / Martin Klietz (Hannover)
      2. Dysarthrie und Dysphagie -  Prof. Dr. Tobias Warnecke (Münster)
      3. Okulomotorik - PD Dr. Andreas Zwergal (München)           
      4. Netzhautveränderungen -  Prof. Dr. Elmar Pinkhardt (Ulm)
      5. Belastung von Angehörigen und QoL - Dr. Martin Klietz (Hannover)
      6. Update Scales - Höglinger (Hannover)     
    3. BILDGEBUNG
      1. MRT-Bildgebung bei PSP, MSA und CBS - Prof. Dr. Jan Kassubek (Ulm)
      2. Tau-PET CBS/PSP - Dr. Matthias Brendel (München) 
      3. FDG-PET bei der PSP - Prof. Dr. Florian Wegner (Hannover)
    4. THERAPIEN   
      1. Update Alpha Synuclein Therapiestudien - PD Dr. Johannes Levin (München)
      2. Update Tau Therapiestudien - Prof. Dr. Günter Höglinger (Hannover)
    5. NEUROBIOLOGIE      
      1. Fluid Biomarker bei atypischen PS – PD Dr. Franziska Hopfner (Hannover)
    6. Sonst:
      1. ERN-RND Neurorehabilitation working group?
    7. DISKUSSION UND VERABSCHIEDUNG

  2. Mit Unterstützung der DPG erfolgte der weitere Aufbau einer nationalen prospektiven Beobachtungsstudie für PSP Patienten (ProPSP). Die multizentrische Rekrutierung erfolgt an 25 Institutionen in Deutschland und Österreich.
    1. Mehr als 300 PSP Patienten konnten bereits in die ProPSP Studie rekrutiert werden.
    2. Der aktuelle Stand der ProPSP Studie wurde bei Frontiers Neurology publiziert: Respondek G, Höglinger GU, for the DESCRIBE-PSP and the ProPSP study groups. DescribePSP and ProPSP: German multicenter networks for standardized prospective collection of clinical data, imaging data and biomaterials of patients with a progressive supranuclear palsy. Front Neurol. 2021;12:644064.
  3. Mehrere Subprojekte der ProPSP Beobachtungsstudie werden durchgeführt:
    1. Ocular Coherence Tomography (OCT) als objektiver Marker zur Differentialdiagnose und Progressionsmarker (Koordination: Elmar Pinkhardt);
    2. Apparative und klinische Okulomotorik-Messung als objektiver Progressionsmarker (Koordination: Andreas Zwergal, Jan Kassubek);
    3. Pupillomotorik bei PSP als möglicher diagnostischer Marker (Koordination: Monika Pötter-Nerger);
    4. MRT: longitudinale prospektive Verlaufsuntersuchungen (Koordination: Jan Kassubek / Günter Höglinger);
    5. PSP-FTD Overlap: klinische Schnittstelle prospektiv charakterisieren (Koordination: Anja Schneider, Günter Höglinger);
    6. Dysphagie: Screening Tool für klinisch relevante Dysphagie entwickeln und validieren (Koordination: Tobias Warnecke);
    7. Tau-PET bei Patienten mit PSP bzw. CBS (Thilo van Eimeren / Matthias Brendel / Günter Höglinger);
    8. Brain Banking: zur klinisch-pathologischen Korrelation.
  4. Im Rahmen der ProPSP Studie hat die Arbeitsgruppe folgende klinischen Skalen entwickelt:
    1. Progressive Supranuclear Palsy Clinical Deficits Scale (Piot et al., Movement Disord. 2020 Apr;35(4):650-661)
    2. Modified Progressive Supranuclear Palsy Rating Scale (Grötsch MT, Respondek G, Colosimo C, Compta Y, Corvol JC, Ferreira J, Huber MK, Klietz M, Krey LFM, Levin J, Jecmenica Lukic M, Macías-García D, Meissner WG, Mir P, Morris H, Nilsson C, Rowe JB, Seppi K, Stamelou M, van Swieten JC, Wenning G, Del Ser T, Golbe LI, Höglinger GU, for the DescribePSP Study Group, the ProPSP Study Group, and the Movement Disorder Society-endorsed PSP Study Group. A Modified Progressive Supranuclear Palsy Rating Scale. Movement Disorders. 2021 Jan 29. doi: 10.1002/mds.)
  5. Mehrere didaktische Arbeiten zur Weiterbildung der allgemeinen Ärzteschaft über die atypischen Parkinson Syndrome wurden erstellt:
    1. Iankova V, Respondek G, Saranza G, Painous C, Cámara A, Compta Y, Aiba I, Balint B, Giagkou N, Josephs KA, Otsuki M, Golbe LI, Bhatia KP, Stamelou M, Lang AE, Höglinger GU; Movement Disorder Society-endorsed PSP Study Group. Video-tutorial for the Movement Disorder Society criteria for progressive supranuclear palsy. Parkinsonism Relat Disord. 2020 Sep;78:200-203. doi: 10.1016/j.parkreldis.2020.06.030. Epub 2020 Sep 22. PMID: 32988736.
    2. Respondek G, Krey L, Huber M, Pflugrad H, Wegner F, Höglinger GU. Neuroprotektive Therapien bei Tauopathien. [Neuroprotective treatment of tauopathies]. Nervenarzt. 2021 Oct 15. doi: 10.1007/s00115-021-01210-0.
    3. Respondek G, Krey L, Huber M, Pflugrad H, Wegner F, Höglinger GU. Neuroprotektive Therapien bei Tauopathien. [Neuroprotective treatment of tauopathies]. Nervenarzt. 2021 Dec;92(12):1227-1238.
    4. Stamelou M, Respondek G, Giagkou N, Whitwell JL, Kovacs GG, Höglinger GU. Evolving concepts in progressive supranuclear palsy and other 4-repeat tauopathies. Nat Rev Neurol. 2021 Oct;17(10):601-620.
  6. Neuartige  PET Tracer wurden an zwei beteiligten Zentren etabliert und evaluiert:
    1. Schuster S, Beyer L, Palleis C, Harris S, Schmitt J, Weidinger E, Prix C, Bötzel K, Danek A, Rauchmann BS, Stöcklein S, Lindner S, Unterrainer M, Albert NL, Mittlmeier LM, Wetzel C, Rupprecht R, Rominger A, Bartenstein P, Perneczky R, Levin J, Höglinger GU, Brendel M, Dekorsy FJ. Impact of Partial Volume Correction on [18F]GE-180 PET Quantification in Subcortical Brain Regions of Patients with Corticobasal Syndrome. Brain Sci. 2022 Jan 31;12(2):204.
    2. Xiang X, Wind K, Wiedemann T, Blume T, Shi Y, Briel N, Beyer L, Biechele G, Eckenweber F, Zatcepin A, Lammich S, Ribicic S, Tahirovic S, Willem M, Deussing M, Palleis C, Rauchmann BS, Gildehaus FJ, Lindner S, Spitz C, Franzmeier N, Baumann K, Rominger A, Bartenstein P, Ziegler S, Drzezga A, Respondek G, Buerger K, Perneczky R, Levin J, Höglinger GU, Herms J, Haass C, Brendel M. Microglial activation states drive glucose uptake and FDG-PET alterations in neurodegenerative diseases. Science Translational Medicine. 2021 Oct 13;13(615):eabe5640.
    3. Vettermann FJ, Harris S, Schmitt J, Unterrainer M, Lindner S, Rauchmann BS, Palleis C, Weidinger E, Beyer L, Eckenweber F, Schuster S, Biechele G, Ferschmann C, Milenkovic VM, Wetzel CH, Rupprecht R, Janowitz D, Buerger K, Perneczky R, Höglinger GU, Levin J, Haass C, Tonn JC, Niyazi M, Bartenstein P, Albert NL, Brendel M. Impact of TSPO Receptor Polymorphism on [18F]GE-180 Binding in Healthy Brain and Pseudo-Reference Regions of Neurooncological and Neurodegenerative Disorders. Life (Basel). 2021 May 26;11(6):484.
    4. Schmitt J, Palleis C, Sauerbeck J, Unterrainer M, Harris S, Prix C, Weidinger E, Katzdobler S, Wagemann O, Danek A, Beyer L, Rauchmann BS, Rominger A, Simons M, Bartenstein P, Perneczky R, Haass C, Levin J, Höglinger GU, Brendel M; German Imaging Initiative for Tauopathies (GII4T). Dual-Phase β-Amyloid PET Captures Neuronal Injury and Amyloidosis in Corticobasal Syndrome. Front Aging Neurosci. 2021 May 13;13:661284.
    5. Song M, Beyer L, Kaiser L, Barthel H, van Eimeren T, Marek K, Nitschmann A, Scheifele M, Palleis C, Respondek G, Kern M, Biechele G, Hammes J, Bischof G, Barbe M, Onur Ö, Jessen F, Saur D, Schroeter ML, Rumpf JJ, Rullmann M, Schildan A, Patt M, Neumaier B, Barret O, Madonia J, Russell DS, Stephens AW, Mueller A, Roeber S, Herms J, Bötzel K, Danek A, Levin J, Classen J, Höglinger GU, Bartenstein P, Villemagne V, Drzezga A, Seibyl J, Sabri O, Boening G, Ziegler S, Brendel M. Binding characteristics of [18F]PI-2620 distinguish the clinically predicted tau isoform in different tauopathies by PET. J Cereb Blood Flow Metab. 2021 May 27:271678X211018904. doi: 10.1177/0271678X211018904.
    6. Song M, Scheifele M, Barthel H, van Eimeren T, Beyer L, Marek K, Eckenweber F, Palleis C, Kaiser L, Finze A, Kern M, Nitschmann A, Biechele G, Katzdobler S, Bischof G, Hammes J, Jessen F, Saur D, Schroeter ML, Rumpf JJ, Rullmann M, Schildan A, Patt M, Neumaier B, Stephens AW, Rauchmann BS, Perneczky R, Levin J, Classen J, Höglinger GU, Bartenstein P, Boening G, Ziegler S, Villemagne V, Drzezga A, Seibyl J, Sabri O, Brendel M; German Imaging Initiative for Tauopathies (GII4T). Feasibility of short imaging protocols for [18F]PI-2620 tau-PET in progressive supranuclear palsy. Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2021 May 22. doi: 10.1007/s00259-021-05391-3.
    7. Palleis C, Brendel M, Finze A, Weidinger E, Bötzel K, Danek A, Beyer L, Nitschmann A, Kern M, Biechele G, Rauchmann BS, Häckert J, Höllerhage M, Stephens AW, Drzezga A, van Eimeren T, Villemagne VL, Schildan A, Barthel H, Patt M, Sabri O; German Imaging Initiative for Tauopathies (GII4T), Bartenstein P, Perneczky R, Haass C, Levin J, Höglinger GU. Cortical [18 F]PI-2620 Binding Differentiates Corticobasal Syndrome Subtypes. Mov Disord. 2021 May 5. doi: 10.1002/mds.2862
  7. Pathologische und genetische Analysen erfolgten im Rahmen des Brainbankings im Rahmen der PSP Beobachtungsstudien:
    1. Jabbari E, Koga S, Valentino RR, Reynolds RH, Ferrari R, Tan MMX, Rowe JB, Dalgard CL, Scholz SW, Dickson DW, Warner TT, Revesz T, Höglinger GU, Ross OA, Ryten M, Hardy J, Shoai M, Morris HR; PSP Genetics Group. Genetic determinants of survival in progressive supranuclear palsy: a genome-wide association study. Lancet Neurol. 2021 Feb;20(2):107-116.
    2. Milica Jecmenica Lukic, MD1,2,* Gesine Respondek, MD,3* Carolin Kurz, MD,1,4, Yaroslau Compta, MD,5 Ellen Gelpi, MD,6,7 Leslie W. Ferguson, MD,8 Alex Rajput, MD,8 Claire Troakes, MD, PhD,9 Barcelona Brain Bank collaborative group, the MDS-endorsed PSP study group, John C. van Swieten, MD, PhD,10 Armin Giese, MD, PhD,11 Sigrun Roeber, MD,11 Jochen Herms, MD,1,11 Thomas Arzberger, MD,1,4,11,12*, Günter Höglinger, MD,1,3,13*. Long-duration progressive supranuclear palsy: clinical course and pathological underpinnings. Eingereicht.
  8. Randomisierte, Placebo-kontrollierte, multizentrische Studien:
    1. Ergebnisse der ARISE Studie (Tau-Antikörper bei PSP, Abbvie) werden publiziert:
      Höglinger GU, Litvan I, Mendonca N, Wang D, Zheng H, Rendenbach-Mueller B, Lon HK, Jin Z, Fisseha N, Budur K, Gold M, Ryman D, Florian H; Arise Investigators. Safety and efficacy of tilavonemab in progressive supranuclear palsy: a phase 2, randomised, placebo-controlled trial. Lancet Neurol. 2021 Mar;20(3):182-192.
    2. Ergebnisse der Passport Studie (Tau-Antikörper bei PSP, Biogen) werden publiziert: Dam T, Boxer AL, Golbe LI, Höglinger GU, Morris HR, Litvan I, Lang AE, Corvol JC, Aiba I, Grundman M, Yang L, Tidemann-Miller B, Kupferman J, Harper K, Kamisoglu K, Wald MJ, Graham DL, Gedney L, O'Gorman J, Haeberlein SB; PASSPORT Study Group. Safety and efficacy of anti-tau monoclonal antibody gosuranemab in progressive supranuclear palsy: a phase 2, randomized, placebo-controlled trial. Nat Med. 2021 Aug;27(8):1451-1457.
    3. Folgende konnten für die Studiengruppe implementiert werden:
      1. Tau-Antikörper bei PSP (UCB),
      2. Tau Antisense Oligonucleotide bei PSP (Novartis),
      3. Alpha-Synuclein Antisense Oligonucleotide bei MSA (Biogen/Ionis)
    4. Weitere Therapiestudien zu atypischen Parkinson Syndromen sind in Vorbereitung.
  9. Diagnosekriterien MSA: folgende Studien wurden zu neuen Diagnosekriterien der MSA publiziert:
    1. Stankovic I, Fanciulli A, Kostic VS, Krismer F, Meissner WG, Palma JA, Panicker JN, Seppi K, Wenning GK; MoDiMSA Study Group. Laboratory supported MSA beyond autonomic function testing and imaging: a systematic review by the MoDiMSA study group (incl. Höglinger GU). Mov Disord Clin Pract. 2021 Mar 10;8(3):322-340.
    2. Wenning GK, Stankovic I, Vignatelli L, Fanciulli A, Calandra-Buonaura G, Seppi K, Palma JA, Meissner WG, Krismer F, Berg D, Cortelli P, Freeman R, Halliday G, Höglinger G, Lang A, Ling H, Litvan I, Low P, Miki Y, Panicker J, Pellecchia MT, Quinn N, Sakakibara R, Stamelou M, Tolosa E, Tsuji S, Warner T, Poewe W, Kaufmann H. The Movement Disorder Society Criteria for the Diagnosis of Multiple System Atrophy. Mov Disord. 2022 Apr 21. doi: 10.1002/mds.29005.

Wir danken der DPG für die großzügige Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. med. Günter Höglinger
Klinik für Neurologie
Medizinische Hochschule Hannover

Jahresbericht 2022 AG Niedergelassene Ärzte

Jahresbericht als PDF zum Download

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Niedergelassene Ärzte in der Deutschen Parkinson Gesellschaft sind:

Dr. Dirk Becker, Dr. Heinz Herbst, Dr. Michael Lorrain, Dr. Werner Hofmann, Dr. Martina Müngersdorf, Dr. Robert Pfister, Dr. Frank Siebecker, Dr. Ingmar Wellach. Wahl von Dr. Ingmar Wellach als neuen Sprecher der AG (seit 12/2022)

Die AG Niedergelassene Ärzte der DPG, Treffen und Aktivitäten im Jahre 2022

Die Mitglieder der AG Niedergelassene Ärzte beteiligen sich weiterhin an den regelmäßigen Treffen des „Parkinsonnetzwerk Deutschland“ sowie am Netzwerk-Kongress, der im Rahmen des DPG-Kongresses in Hannover virtuell und Anfang Dezember in Berlin in Präsenz stattfindet (Vertreter der AG niedergelassene Ärzte Dr. Frank Siebecker, Telgte und Dr. Ingmar Wellach, Hamburg). Geplant wird das nächste Treffen der „AG Netzwerke und Digitale Versorgung“ im Mai 2023 in Hamburg (Ausrichtung durch Dres. Becker und Wellach). Darüber hinaus finden auch im Jahre 2022 die etwa halbjährlichen Treffen der AG in unterschiedlicher Beteiligung vor allem Online und nicht in Präsenz statt. Daher wurden Mittel seitens der AG von der DPG auch im Jahre 2022 nicht angefordert.

Im Rahmen der abgehaltenen Videokonferenzen, werden vor allem die Schwerpunkte der AG wie die Thematik „Parkinson-Schwerpunktpraxen“, Planung und Ausrichtung der PASS-Kurse (perspektivisch auch in digitalem Format) sowie Studienprojekte (insbesondere AmParkReG) und Beteiligung an AGs und Publikationen erörtert. Die Gruppe kritisiert weiterhin die unkritische und teils fehlerhafte Umsetzung der „Aut idem Regelung“ bei ParkinsonpatientInnen, sowie den weiterhin erheblichen Korrekturbedarf am Bundeseinheitlichen Medikamentenplan in der bisherigen Form (bisher können die für viele Parkinsonpatienten notwendigen Einnahmezeiten nicht übersichtlich dokumentiert werden, ebenso wenig die medikamentöse Versorgung mit Medikamentenpumpen.). Durch das Mitglied der AG Dr. Becker konnte über den Berufsverband der Nervenärzte (BVDN) erreicht werden, dass eine Ziffer für die Betreuung von PumpenpatientInnen in den EBM implementiert wurde (Überprüfung einer Duodenal-Dopa-Pumpe: 16225) Allerdings ist diese Ziffer nicht extrabudgetär vergütet, sodass auch dadurch der Aufwand der Parkinsonversorgung (z.B. Betreuung von Medikamentenpumpen, Tiefenhirnstimulation u.a.m.) gar nicht bzw. ungenügend abgebildet wird.

Formale / strukturelle Akitivitäten der AG

  • „Parkinson-Schwerpunktpraxis“: Auch im Jahre 2022 bleibt der Stand der zertifizierten Parkinson-Schwerpunktpraxen bei insgesamt drei (s.a. www.parkinson-vereinigung.de/Schwerpunktpraxen)

Aktivitäten in der Ausbildung

  • Parkinsonassistentinnen/ Parkinsonassistent: PASS
    Nach dem Rückgang der Pandemie-bedingten Einschränkungen führten die Mitglieder der AG wieder bundesweit PASS-Kurse in Präsenz durch. Konzepte für eine digitale Kursform werden weiterhin diskutiert. Ein konkretes Angebot gibt es aber noch nicht.

Aktivitäten in der Versorgung

  • Durchführung eines regelmäßigen und bundesweiten Angebots einer digitalen Beratung für dPV-MitgliederInnen (Termine werden über die dPV-Geschäftsstelle koordiniert)

Aktivitäten in Wissenschaft und Forschung (Publikationen)

AmParkReG

Die erforderlichen Unterlagen für den Ethikantrag der beiden ambulanten Studienzentren (Neurozentrum Sophienstrasse Stuttgart, Dr. Herbst) und Praxis für Neurologie & Psychiatrie Hamburg Walddörfer (Dres. Becker und Wellach) für den Ethikantrag des Ambulanten Parkinson-Registers (Register-Studie, AmParkReG) sind fertig gestellt und wurden Mitte 2022 in Baden-Württemberg und Ende 2022 zur Nachberatung der EK der LÄK in Hamburg eingereicht. Das positive Votum wurde noch Ende 2022 erteilt, sodass der Start der Registerstudie nun für das kommende Jahr geplant wird.

ParkProReakt

Weitere Planung, Ausarbeitung und Umsetzung des Förderprojekts innerhalb des Konsortiums unter Beteiligung der AG-Mitglieder Becker und Wellach. Projektstatus: laufend (s.a. https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/parkproreakt-proaktive-statt-reaktive-symptomerkennung-bei-parkinson-patientinnen-und-patienten.432)

Publikationen mit Mitgliedern aus der AG

O. Fründt, A.-M. Hanff, T. Mai, T. Warnecke, I. Wellach, C. Eggers, M. van Munster, R. Dodel, C. Kirchner, R. Krüger, M. Südmeyer, Arbeitsgruppe Pflege bei Parkinson der DGN Kommission Versorgungsforschung. Scoping-Review zur stationären Langzeitpflege von Menschen mit idiopathischem Parkinson in Deutschland. Scoping review on long-term nursing care of people with idiopathic Parkinson’s disease in Germany. July 2022DGNeurologie 5(11). DOI:10.1007/s42451-022-00459-2

Wellach I. MORBUS PARKINSON. Behandlung in der Haus- und Facharztpraxis. KVH aktuell 3|2022

Wellach I. Management nicht-motorischer Störungen bei Morbus Parkinson – Schritt für Schritt. Neurologie up2date 2023; 06(01): 14-24. Thieme Group. DOI: 10.1055/a-1725-1327

Öffentlichkeitsarbeit und berufspolitische Aktivitäten

Weitere Teilnahme einzelner AG-Mitglieder an verschiedenen Arbeitsgruppen der DGN (insbesondere der AG Pflege der DGN)

 

Dr. med. Ingmar Wellach
Arzt für Neurologie und Psychiatrie
Sprecher der AG niedergelassene Ärzte der DPG e.V.
1. Vorsitzender QUANUP e.V.

PRAXIS FÜR NEUROLOGIE & PSYCHIATRIE HAMBURG WALDDÖRFER
Wiesenkamp 22c
22359 Hamburg
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Fon: 040.6453832-0
Fax: 040.645363222

Jahresbericht 2021 AG Netzwerke und Versorgung

Jahresbericht als PDF zum Download

Die Zielsetzung der AG „Netzwerke & Versorgung“ beinhaltet Markenaufbau inkl. Netzwerk-Marketing und externe Kommunikation, Interdisziplinäre Versorgungskommunikation - Kommunikation für bessere, integrierte Versorgung sowie Entwicklung einer Versorgungsleitlinie. Die Aktivitäten und der Austausch der Arbeitsgruppe fanden aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich virtuell statt.

Im Rahmen dieser Aktivitäten wurden im Jahr 2021 folgende Projekte umgesetzt bzw. angestoßen:

  1. 2. Fachtagung Parkinson-Netzwerke am 3./4.12.2021

    Die 2. Fachtagung wurde kurzfristig aufgrund der Corona-Pandemie auf ein virtuelles Format umgestellt. Die Veranstaltung war mit knapp > 100 TeilnehmerInnen erneut sehr erfolgreich und hat ein breites, interdisziplinäres Publikationsspektrum angezogen. Es wurden eine Paneldiskussion, Fachvorträge sowie Workshops angeboten, die Informationen und Impulse zur Evidenzlage, Aufbau und Unterhalt von Netzwerken vermittelten. Die Teilnehmerresonanz war insgesamt sehr positiv, so dass die 3. Fachtagung für das Jahr 2022 geplant wird.

  2. Website des Parkinson Netzwerk Deutschland: www.parkinsonnetzwerkdeutschland.de

    Die im Jahr 2020 aufgebaute Webseite wurde fortlaufend aktualisiert und um neue Netzwerke ergänzt.

  3. Sonstige Aktivitäten/Zielsetzungen

    Inhaltlich hat die AG an folgenden Themen gearbeitet und wird die angestoßenen Diskussionen und Ausarbeitungen im Jahr 2022 fortführen: Lotsenbenennung für neue Netzwerke, FAQ-Erstellung, Aufbau einer digitalen Plattform zur Kommunikation innerhalb der AG, Forschungsstrategie für gemeinsame Forschungsbemühungen, Rückfinanzierungsoptionen/ Nachhaltigkeitsstrategie (White Paper: Was ist das zentrale Problem von Parkinson-Netzwerken in Deutschland? Wie lernen wir von anderen Ländern?), Definition von Minimal-/Qualitätskriterien für neue Netzwerke.

Jahresbericht 2021 AG Dystonie

Jahresbericht als PDF zum Download

Die Arbeitsgruppe Dystonie ist eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Gesellschaft „Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) e.V.“ und des „Arbeitskreises Botulinumtoxin der DGN e.V.“.

Die Arbeitsgruppe Dystonie will die Zusammenarbeit von Netzwerken von Forschern und Klinikern im Bereich der Dystonie fördern, um hierüber die Diagnostik und Therapie der Dystonie zu verbessern. Auf die einzelnen Ziele und die Tätigkeiten der Arbeitsgruppe im letzten Jahr wird im Weiteren eingegangen.

Ziele:

  • Vernetzung von Zentren zur Behandlung und Erforschung von Dystonien vorantreiben
    • Die Arbeitsgruppe Dystonie unterstützt das Deutsche Dystonieregister. Als gemeinsame Arbeitsgruppe der DPG und des AK Botulinumtoxin ist es uns gelungen für den Betrieb des Registers Fördermittel sowohl des Arbeitskreises Botulinumtoxin als auch von Unternehmen der Pharmazeutischen Industrie einzuwerben, um das Register zu erweitern und zu betreiben. Im letzten Jahr ist das Zentrum Uni Düsseldorf weitere Rekrutierungszentren dem Register beigetreten.
  • Zusammentragen und Erstellen von Standards zur Diagnose und Therapie von Dystonien
  • Verbesserung der Ausbildung in Diagnose und Therapie der Dystonien
    • Im Rahmen der Vernetzung mit dem europäischen Referenznetzwerk für seltene Neurologische Erkrankungen wurden Therapiestandards entwickelt.

Des Weiteren wurden Fortbildungen und Weiterbildungen im Rahmen des ERN gehalten und veröffentlicht (www.ern-rnd.eu/disease-knowledge-hub/dystonia/)

Jahresbericht 2021 AG Tremor

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Beteiligte Zentren:

Jos Becktepe/Günther Deuschl: Kiel
Martin Reich: Würzburg
Isabell Wurster: Tübingen
Muthuraman Muthuraman/Sergiu Groppa: Mainz
Michael Barbe: Köln
Franziska Hopfner: Hannover

Die Arbeitsgruppe Tremor hat sich die Erforschung und flächendeckende Behandlung von Tremor-Erkrankungen an spezialisierten Zentren zum Ziel gesetzt.

 

Die Arbeitsgruppe Tremor bearbeitete im Jahr 2021 folgende Themenschwerpunkte:

  • die Identifikation und Validierung von Messparametern zur Objektivierung der Diagnose und der Krankheitsprogredienz (z.B. Elektrophysiologie, MRT Bildgebung, Serum/Liquor Biomarker, genetische Charakterisierung)
  • die Vereinheitlichung der Erfassung von Tremores (z.B. durch standardisierte Erhebungsbögen, einheitliche Tremorskalen, einheitliche Videoprotokolle)
  • Entwicklung einer Datenbasis für Patienten, die mit der tiefen Hirnstimulation oder dem fokussierten Ultraschall behandelt wurden

Im Jahr 2022 möchte sich die Arbeitsgruppe Tremor folgenden Themenschwerpunkten widmen:

  • Aktive Suche nach universitären Tremor Zentren im Osten/Süden Deutschlands
  • Aufbau eines nationalen Patienten-Registers zur Verbesserung der Versorgung und zur Erhebung wissenschaftlich verwertbarer Daten
  • Aufbau einer sichtbaren Infrastruktur für Betroffene zur Behandlung von Tremores (Tremor Zentren, Spezialisten)
  • Öffentlichkeitsarbeit rund um Tremores (z.B. Informationsveranstaltungen für Betroffene und Angehörige, Information der Öffentlichkeit über Tremores)

Jahresbericht 2021 AG nicht-motorische Symptome

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Zusammensetzung der AG, Stand 12/2021:

PD Dr. Haidar Dafsari (Uniklinik Köln)
Prof. Dr. Lars Timmermann (Uniklinik Gießen und Marburg, Campus Marburg)
Prof. Alfons Schnitzler (Uniklinik Düsseldorf)
Prof. Alexander Storch (Universitätsmedizin Rostock)
Prof. Ulrich Wüllner (Universitätsklinikum Bonn)
PD Dr. Monika Pötter-Nerger (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf)
Dr. Steffen Paschen (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel)
Dr. Lisa Klingelhöfer (Uniklinikum Dresden)
Dr. Anna Sauerbier (Uniklinik Köln und King’s College London)
Korrespondierendes Mitglied der Movement Disorders Society Non-Motor Parkinson Disease Study Group: Prof. K. Ray Chaudhuri (King’s College London)

Aktivitäten der Fokusgruppe 1: Differentialtherapie des fortgeschrittenen M. Parkinson

Die Fokusgruppe 1 plant als neues Forschungsprojekt einen Vergleich der motorischen und nicht-motorischen Effekte der Tiefen Hirnstimulation und der MR-gesteuerten Fokussierten Ultraschalltherapie geplant. Zur Umsetzung des Projekts wurden Prof. Dr. Ulrich Wüllner (Universitätsklinikum Bonn) und Dr. Steffen Paschen (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel) wurden in die Fokusgruppe 1 aufgenommen und die Studiengruppe hat eine internationale Kooperation mit der Universitätsklinik Madrid (Prof. Dr. Jose Obeso und Raul Martínez‑Fernández) begonnen. Diese Arbeit ist eine Fortsetzung der EuroInf- und EuroInf 2-Studien und erfolgt in einem internationalen Forschungsverbund mit Kooperationspartnern der Movement Disorders Society Non-Motor Parkinson Disease Study Group.

Aktivitäten der Fokusgruppe 2: Tiefe Hirnstimulation und Netzwerkmodulation

Die Fokusgruppe 2 hat eine Datenbank aufgebaut, in der bildgebende Untersuchungen und longitudinale klinische Daten, teilweise mit bis zu 5 Jahres Verlaufskontrollen aufgebaut (n = 300). Geplant ist eine Analyse bildgebender Biomarker für die Entwicklung und den Verlauf motorischer und nicht-motorischer Symptome. Zur Umsetzung des Projekts wurde Frau Dr. Pötter-Nerger (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) in die Fokusgruppe 2 aufgenommen und die Studiengruppe hat nationale (PD Dr. Michael Sommerauer, Uniklinik Köln und Forschungszentrum Jülich) und internationale Kooperationen mit den Universitätskliniken Sao Paulo (Prof. Dr. Erich T. Fonoff und Dr. Rubens Cury) und Aarhus (Prof. Dr. Per Borghammer) begonnen.
Anhand dieser Daten wurden im vergangenen Jahr Analysen Connectom Analysen bearbeitet.

Treffen der AG

Die AG trifft sich das nächste Mal im 3 Halbjahr 2022.

 

PD. Dr. Haidar Dafsari
Sprecher der AG
Köln, 13.01.2021

Forschung in Bewegung: der Deutsche Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen vom 24. bis 26. März in Hannover

Das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit und anderer neurodegenerativer Bewegungsstörungen bremsen oder sogar ihren Ausbruch verhindern: Dieses große Ziel rückt mit neuen genetischen und molekularbiologischen Methoden in greifbare Nähe. Über Meilensteine und Herausforderungen diskutieren internationale Fachleute aus Wissenschaft und klinischer Medizin vom 24. bis 26. März 2022 auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen. Mit einem eigenen interdisziplinären Programm und reduzierten Teilnahmegebühren richtet sich der Kongress explizit auch an Therapierende, Pflegekräfte und Parkinson-Nurses. Wer nicht vor Ort dabei ist, kann einen Teil des wissenschaftlichen Programms zu vergünstigten Gebühren per Livestream mitverfolgen. Die Aufzeichnung steht allen Teilnehmenden anschließend noch drei Monate lang zur Verfügung.

„In den letzten Jahren sind in diesem Bereich der Neurologie die Erkenntnisse zu Krankheitsursachen und -mechanismen enorm gewachsen. Die präzisere phänotypische und molekularbiologische Charakterisierung von Krankheitsuntergruppen bereitet den Weg zur individualisierten Medizin. Auch bei den symptomatischen und ursächlichen Therapien gibt es spannende Entwicklungen“, erklärt Prof. Günter Höglinger, Hannover, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) und einer der beiden Kongresspräsidenten neben Prof. Frank Erbguth, Nürnberg, vom Arbeitskreis Botulinumtoxin (AkBoNT). Beide Fachorganisationen veranstalten den Kongress gemeinsam.

Parkinson-Syndrome: individuelle Erkrankung mit vielen Gesichtern

Parkinson ist nicht gleich Parkinson, Symptome und Verlauf können sehr unterschiedlich sein. Um die neurobiologischen Ursachen der Variabilität bei Parkinson-Syndromen und ihre Bedeutung für die individuelle, personalisierte Therapie geht es beim Präsidentensymposium am ersten Kongresstag. „Während man früher davon ausging, dass es innerhalb der verschiedenen Parkinson-Syndrome einen einheitlichen klinischen Verlauf gibt, zeigen neue Kohortendaten eine große Variation“, sagt Prof. Höglinger. Er diskutiert das Thema mit Prof. Alexander Storch, dem ersten Vorsitzenden der DPG, und weiteren führenden Fachleuten – darunter Prof. Michel Goedert, Leiter des Medical Research Council Laboratory of Molecular Biology in Cambridge. Der international renommierte Neurowissenschaftler wurde für seine herausragende Forschung zu den molekularen Mechanismen neurodegenerativer Erkrankungen mehrfach ausgezeichnet.

Therapie von Bewegungsstörungen mit Botulinumtoxin

Parkinson ist eine der häufigsten neurodegenerativen Bewegungsstörungen. Allein in Deutschland sind etwa 400.000 Menschen daran erkrankt. Die Bandbreite der unwillkürlichen und unkontrollierten Bewegungsstörungen aufgrund neurologischer Erkrankungen ist aber größer: Sie umfasst auch Tremor, Chorea, Dystonie und Spastik. Die Therapie von Dystonien mit Botulinumtoxin ist Thema einer Plenarsitzung unter Leitung von Prof. Frank Erbguth: „Ursprünglich ging man davon aus, dass eine Botulinumtoxin-Injektion lediglich die Exekution pathologischer dystoner Bewegungen lähmt, ohne mit dem Gehirn zu interagieren. Doch es gibt Hinweise, dass sie auch zu einer zerebralen Reorganisation beiträgt.“ Auch die Individualisierung der Therapie mit Botulinumtoxin durch ultraschallgestützte Injektionen und die videobasierte Analyse dystoner Bewegungsstörungen auf Basis künstlicher Intelligenz werden diskutiert. Der Kongress umfasst außerdem den therapeutischen Einsatz des Nervengifts über die Bewegungsstörungen hinaus, etwa bei chronischer Migräne, neurologisch bedingter Sialorrhoe (unkontrollierter Speichelfluss) sowie bei urologischen und psychiatrischen Erkrankungen.

Klinische und wissenschaftliche Plattform für den interdisziplinären Austausch

„Der Kongress bildet mit Symposien, Plenarsitzungen, freien Vorträgen und Fortbildungsseminaren das gesamte Spektrum neuester Entwicklungen bei Parkinson und anderen Bewegungsstörungen ab. Er bietet allen, die in diesem Bereich forschen oder Betroffene betreuen, eine exzellente klinische und wissenschaftliche Plattform“, betont Kongresspräsident Prof. Höglinger. Das Programm richtet sich bewusst auch an jüngere Kolleginnen und Kollegen, deren Beiträge als Poster und freie Vorträge berücksichtigt werden. Auch für Pflege- und Gesundheitsfachpersonal im Bereich Parkinson und Bewegungsstörungen gibt es einen eigenen Programmteil, die „Multidisziplinäre Akademie“, und reduzierte Teilnahmegebühren. Der Kongress findet vor Ort im Hannover Congress Center statt. Ein Teil der wissenschaftlichen Veranstaltungen wird per Livestream übertragen. Die Aufzeichnungen stehen nach dem Kongress für alle Teilnehmenden noch drei Monate lang zur Verfügung.

Wissenschaftliches Programm, Online-Registrierung und Newsletter unter:
www.dpg-akbont-kongress-2021.de

Fachliche Kongressleitung und Kongressorganisation

Prof. Dr. med. Günter Höglinger, Kongresspräsident für die DPG
Prof. Dr. med. Frank Erbguth, Kongresspräsident für den AK Botulinumtoxin
PD Dr. med. Christoph Schrader, Kongresssekretär für die DPG
Prof. Dr. med. Katja Kollewe, Kongresssekretärin für den AK Botulinumtoxin

www.dpg-akbont-kongress-2021.de

Hinweis für die Presse

Informationen zur Online-Pressekonferenz anlässlich des Kongresses finden Sie in Kürze unter www.parkinson-gesellschaft.de. JournalistInnen können sich über die Kongresswebsite auch kostenlos für den Kongress registrieren. Gerne vermitteln wir Interviews und stellen Ihnen druckfähiges Bildmaterial zur Verfügung. Wir freuen uns über einen Hinweis auf Ihre Veröffentlichung oder Zusendung eines Belegs.

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