Digitaler Welt-Parkinson-Tag: Frank Elstner fordert mehr Geld für die Forschung und spricht mit Betroffenen
Frank Elstner im Gespräch mit Menschen, die sich für ein aktives Leben mit Parkinson engagieren. v.l.n.r. Frank Elstner, Box-Weltmeisterin Dilar Kisikyol, Wolfgang Hoelscher-Obermaier von PingPongParkinson e.V., Torsten Römer von Drums Alive/Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. Brandenburg und Prof. Georg Ebersbach, Vorstandsmitglied der Parkinson Stiftung. © Parkinson Stiftung

Können wir Parkinson eines Tages heilen? Diese Frage eint alle, die sich am 29. März 2023 beim digitalen Welt-Parkinson-Tag über den Stand der Forschung informiert und über ein selbstbestimmtes Leben mit Parkinson ausgetauscht haben. Rund 400.000 Menschen mit Parkinson in Deutschland setzen große Hoffnung in die Forschung, die es ermöglicht hat, heute aktiv mit der unheilbaren neurologischen Bewegungsstörung zu leben. Auch auf dem Weg zur Heilung gibt es Fortschritte, aber zu wenig öffentliche Förderung: „Gerade jetzt, wo sich in verschiedenen Gebieten spannende Ergebnisse abzeichnen, sind mehr finanzielle Mittel nötig und sehr gut investiert. Auch private Spenden fördern die Entwicklung neuer Therapien“, betonte der Entertainer und TV-Moderator Frank Elstner, der selbst an Parkinson erkrankt ist. Betroffene können aber auch selbst aktiv werden, um die Erkrankung zu bremsen, etwa durch Sport und gesunde Ernährung, wie der Schauspieler Markus Maria Profitlich in dem Filmbeitrag „Kochen gegen Parkinson“ präsentierte. Die Informationsveranstaltung wird von der Parkinson Stiftung zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) e. V. organisiert. Frank Elstner macht als Botschafter seit vielen Jahren öffentlich auf die Erkrankung aufmerksam und engagiert sich für eine bessere Förderung der Parkinson-Forschung.

Parkinson ist keine reine Alterserkrankung. Etwa 10 Prozent der Betroffenen sind jünger als 50 Jahre. Ein Leben mit Parkinson bringt Herausforderungen mit sich – moderne Medikamente und Therapien ermöglichen jedoch oft eine deutliche Linderung der Symptome und eine fast normale Lebenserwartung. „Auch für mich war die Diagnose ein Schock. Dann habe ich mich über die Erkrankung und die Fortschritte der Medizin informiert und bin mit anderen Betroffenen ins Gespräch gekommen. Das hat mir sehr geholfen, weiterhin selbstbestimmt mein Leben zu gestalten“, berichtete Frank Elstner.

Boxen, Tischtennis, Trommeln: aktiv leben mit Parkinson in jedem Alter

In einer Live-Gesprächsrunde sprach Elstner mit Menschen, die wie er mit der Diagnose Parkinson leben oder andere Betroffene unterstützen. So wie Dilar Kisikyol, Boxweltmeisterin im Leichtgewicht. Sie trainiert in Hamburg ehrenamtlich eine Gruppe von Frauen, die an Parkinson erkrankt sind, um gezielt deren Kraft und Beweglichkeit, Koordination und Reaktionsfähigkeit zu verbessern – und den Willen zu kämpfen. Die jüngste ist 43, die älteste 73 Jahre alt. „Auch die Konzentrationsfähigkeit lässt sich durch das Training steigern. Die Frauen berichten mir auch, wie gut es ihnen nach dem Training geht“, sagte Dilar Kisikyol. Wolfgang Hoelscher-Obermaier, der Landesleiter von PingPongParkinson e. V., erklärte, wie Tischtennis die Parkinson-Krankheit spielerisch und effektiv ausbremst und soziale Kontakte schafft. Der Verein will bundesweit an über 100 Stützpunkten möglichst vielen Menschen mit Parkinson das Tischtennisspiel ermöglichen. Torsten Römer, Landesbeauftragter der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V. in Brandenburg, stellte die Trommelgruppe Drums alive vor – eine Bewegungstherapie, bei der Menschen mit Parkinson mit Holzsticks auf große Gymnastikbälle trommeln, mit und ohne Musik, um neben Motorik und Koordination auch Spaß, Freude und Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern.

Fight Parkinson: Mit Sport und mediterraner Ernährung werden Betroffene selbst aktiv

Im Kampf gegen Parkinson können Betroffene auch selbst aktiv werden: Aus zahlreichen Studien ist schon länger bekannt, dass regelmäßiger Ausdauersport die Symptome verbessern kann. Neuere Studien weisen sogar darauf hin, dass körperliche Aktivität den Ausbruch und Langzeitverlauf der Erkrankung positiv beeinflussen könnte. Auch die Ernährung kann das Erkrankungsrisiko senken und dem Abbau von körperlichen und geistigen Fähigkeiten bei Menschen mit Parkinson entgegenwirken: „Inzwischen wissen wir, dass die Parkinson-Erkrankung häufig im Darm beginnt, lange bevor sich äußere Zeichen von Parkinson zeigen. Eine spezielle mediterrane Ernährung, die z. B. viele Polyphenole enthält, könnte neuroprotektiv wirken und das Mikrobiom und damit den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen“, erklärte Prof. Georg Ebersbach, Mitglied im Vorstand der Parkinson Stiftung und Leiter des Parkinson-Zentrums in Beelitz-Heilstätten. Gemeinsam mit weiteren Expert:innen gab er in einer Live-Gesprächsrunde wertvolle Tipps zum Thema „Parkinson und Ernährung“.

Markus Maria Profitlich kocht mediterrane Gerichte gegen Parkinson

Im Filmbeitrag „Kochen gegen Parkinson“ kam auch der ebenfalls betroffene Schauspieler und Comedian Markus Maria Profitlich zu Wort. Gemeinsam mit Jeanette Obereisenbuchner, Ernährungsberaterin an den Kliniken Beelitz, und Torsten Römer von der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V. kochte er ein mediterranes Drei-Gänge-Menü. Entscheidend sei, gesunde Ernährung fest in den Alltag zu integrieren und zweimal wöchentlich auch das Kochen zu einem kleinen Event zu machen, betonte Profitlich: „Ich bin ein Genussmensch und genieße es auch, mit meiner Familie zusammen zu essen.“ Gesunde Kost, die nach dem Essen nicht belastet, trage außerdem dazu bei, Menschen mit Parkinson die wichtige Bewegung zu erleichtern.

Im Wissensforum präsentierten Expert:innen aus der Medizin aktuelle Forschungsergebnisse zu Themen wie Genetik, Autofahren oder Schlaf und Parkinson. Im Anschluss an die Veranstaltung konnten Teilnehmende im Live-Chat mit medizinischen Expert:innen individuelle Fragen stellen.

James Parkinson Preis für ziviles Engagement für einen Herzenswunsch

Auf der Veranstaltung wurde auch immer wieder die Bedeutung von zivilem Engagement und privaten Spenden betont. James Parkinson, nach dem die Parkinson-Krankheit benannt wurde, war nicht nur Arzt, sondern engagierte sich auch als Politiker, Reformer und gesundheitlicher Aufklärer für die gesundheitlichen Belange seiner Mitmenschen. Mit dem „James Parkinson Preis für ziviles Engagement“ würdigte die Parkinson Stiftung in diesem Zusammenhang die gemeinnützige Aktion von Stefan Lauer: Aus der persönlichen Betroffenheit durch seine an Parkinson verstorbene Mutter ist sein „Herzenswunsch“ entstanden, über die Krankheit aufzuklären und die Forschungsarbeit an neuen Therapien zu unterstützen. Hierzu hat er in einem Winzerstädtchen an der Mosel eine Weinprobe mit Fachvorträgen zur Parkinson-Erkrankung organisiert und den beträchtlichen Erlös der Parkinson Stiftung als Spende zur Verfügung gestellt.

Jede Spende bringt die Parkinson-Forschung voran

„Die Parkinson-Forschung macht derzeit beeindruckende Fortschritte. Aber sie wird durch die begrenzte öffentliche Förderung gebremst. Manche vielversprechende Forschungsansätze können nur durch private Spenden oder Forschungspreise finanziert werden. Daher bringt jeder finanzielle Beitrag die Entwicklung neuer Therapien weiter voran“, betonte Prof. Ebersbach zum Abschluss der Veranstaltung.

Wer beim diesjährigen digitalen Welt-Parkinson-Tag nicht live dabei war, kann die Veranstaltungen als Aufzeichnung auf www.welt-parkinson-tag.org ansehen. Weitere Informationen zur Parkinson Stiftung und zu den Möglichkeiten, die Parkinson-Forschung mit einer Spende zu unterstützen, finden Sie auf: www.parkinsonstiftung.de und www.parkinson-gesellschaft.de

 

Am 11. April ist internationaler Welt-Parkinson-Tag! Gerne unterstützen wir Sie dabei, auf die Erkrankung und auf die Situation der Betroffenen aufmerksam zu machen. Das Bild von Frank Elstner sowie weiteres druckfähiges Bildmaterial stellen wir auf Rückfrage zur Verfügung und vermitteln Expertengespräche. Die aktuellen Fortschritte der Parkinson-Forschung sind im Videomitschnitt der DPG-Pressekonferenz und in weiteren Pressetexten zusammengefasst, die Sie hier abrufen können: www.parkinson-gesellschaft.de/presse

Bilder zum Download

Das Bildmaterial kann im Zusammenhang mit der Berichterstattung zum digitalen Welt-Parkinson-Tag kostenfrei verwendet werden (zum Vergrößern klicken), mit Angabe der Bildquelle: © Parkinson Stiftung. Wir freuen uns über einen Beleg.

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Frank Elstner im Gespräch mit Menschen, die sich für ein aktives Leben mit Parkinson engagieren. v.l.n.r. Frank Elstner, Box-Weltmeisterin Dilar Kisikyol, Wolfgang Hoelscher-Obermaier von PingPongParkinson e.V., Torsten Römer von Drums Alive/Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. Brandenburg und Prof. Georg Ebersbach, Vorstandsmitglied der Parkinson Stiftung.

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Digitaler Welt-Parkinson-Tag 2023; v.l.n.r. Prof. Martin Südmeyer (Thiemann Stiftung), André Inthorn (Sportwissenschaftler, Büro Frank Elstner), Prof. Georg Ebersbach (Vorstandsmitglied Parkinson Stiftung, wissenschaftl. Leitung Digitaler Welt-Parkinson-Tag 2023), Anna Scheps (Pianistin), Prof. Jens Volkmann (Vorstandsvorsitzender der Parkinson Stiftung), Frank Elstner, Dr. Ali Sarem-Aslani (Geschäftsführer der Parkinson Stiftung)

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Verleihung des James Parkinson Preis für ziviles Engagement 2023 durch Prof. Jens Volkmann, Vorstandsvorsitzender der Parkinson Stiftung

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Frank Elstner im Gespräch beim digitalen Welt-Parkinson-Tag 2023

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Frank Elstner und Box-Weltmeisterin Dilar Kisikyol

Die Parkinson Stiftung setzt darauf, über die Krankheit umfassend zu informieren und die weitere Erforschung möglicher Therapieformen voranzutreiben. Die Stiftung wurde 2019 von der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e. V. gegründet. Ihr Sitz ist in Berlin. www.parkinsonstiftung.de

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. (DPG)
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Die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) fördert die Erforschung der Parkinson-Krankheit und verbessert die Versorgung der Patientinnen und Patienten. Organisiert sind in der wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaft Parkinson-Ärztinnen und Ärzte, Grundlagenforscher:innen und andere Berufsgruppen mit einschlägiger qualifizierter Ausbildung. Die Zusammenarbeit ist entscheidend für die Fortschritte in Diagnostik und Therapie. Die DPG finanziert ihre Arbeit ausschließlich über Spenden. Sie kooperiert eng mit der von ihr im Jahr 2019 gegründeten Parkinson Stiftung. Jeder finanzielle Beitrag bringt die Erforschung der Parkinson-Krankheit weiter voran. www.parkinson-gesellschaft.de

1. Vorsitzende: Prof. Dr. Kathrin Brockmann, Tübingen
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Joseph Claßen, Leipzig
3. Vorsitzende: Prof. Dr. Brit Mollenhauer, Göttingen
Schriftführer: Prof. Dr. med. Carsten Eggers, Bottrop
Schatzmeister: Prof. Dr. med. Lars Tönges, Bochum

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