Die Parkinson Stiftung fördert vielversprechende Ansätze in der Parkinson-Forschung mit insgesamt 2,15 Millionen Euro. Der neue „Leuchtturm-Projektverbund Parkinson“ soll die Grundlagenforschung vorantreiben und damit einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung neuer Diagnoseverfahren und Therapien leisten. „Das ist unseres Wissens die größte Fördersumme, die bisher in Deutschland von einer Stiftung aus privaten Mitteln für die Parkinson-Forschung ausgeschrieben wurde. Wir gehen davon aus, dass die Ergebnisse dieses Förderprojektes auch international richtungsweisend für die Parkinson-Forschung sein werden“, so Prof. Dr. Jens Volkmann, Erster Vorsitzender der Parkinson Stiftung. Ermöglicht wird die hohe Förderung durch testamentarische Verfügungen und private Spenden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, die in ihrem Forschungsgebiet international führend sind, können sich bis zum 31. Dezember 2023 bewerben.
„Es ist ein großartiges Zeichen für die Wissenschaft, dass bereits wenige Jahre nach Gründung der Parkinson-Stiftung eine so hohe Fördersumme zusammenkommt“, betont Prof. Dr. Volkmann, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg. Die Parkinson-Forschung macht große Fortschritte auf dem Weg zu einer ursächlichen Therapie, aber die öffentliche Förderung reicht aus Sicht der Wissenschaft nicht aus. „Private Spenden sind von immenser Bedeutung, um den Fortschritt zu beschleunigen und die Ergebnisse der Grundlagenforschung in neue Therapien zu überführen – gerade jetzt, wo sich auf verschiedenen Gebieten spannende Erfolge abzeichnen“, sagt Prof. Dr. Joseph Claßen, Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) e.V. und Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig. Die DPG als medizinische Fachgesellschaft hat die Parkinson Stiftung 2019 mit dem Ziel gegründet, eine gemeinnützige Institution zur transparenten Mittelverwaltung und Projektförderung dieser Größenordnungen zu schaffen. Beide Organisationen haben das Großvorhaben gemeinsam entwickelt. Ihre Arbeit und die Forschungsförderung werden durch das ehrenamtliche Engagement vieler Expertinnen und Experten und private Spenden ermöglicht.
Parkinson-Botschafter Frank Elstner setzt Hoffnung in die Wissenschaft
„Jede Spende, ob groß oder klein, trägt dazu bei, dass die bislang unheilbare Nervenkrankheit besser erforscht werden kann. Dass dafür jetzt 2 Millionen Euro zur Verfügung stehen, ist für mich ein wichtiger und hoffnungsvoller Meilenstein“, sagt Frank Elstner, der selbst an Parkinson erkrankt ist. „Ich sehe damit auch mein persönliches Engagement bestätigt“, so der Entertainer und TV-Moderator aus Baden-Baden, der seit vielen Jahren als Botschafter der Parkinson Stiftung auf die Situation von Menschen mit Parkinson aufmerksam macht und sich für eine bessere Forschungsförderung einsetzt. In Deutschland sind rund 400.000 Menschen von der Parkinson-Krankheit betroffen. Etwa 10 Prozent davon sind jünger als 50 Jahre, wenn sie die Krankheit trifft. Damit ist die Parkinson-Krankheit nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung.
Wissenschaftliche Exzellenz für innovative Forschungsansätze
Für die Förderung des neuen überregionalen Projektverbundes stehen insgesamt 2 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich können bis zu 150.000 Euro für die Verbundkoordination beantragt werden. In der ersten Phase bis Mitte 2024 soll ein wissenschaftlich relevantes Rahmenthema für die Ausschreibung der konkreten Projektförderung identifiziert werden. In der zweiten Phase werden Einzelprojekte zum Rahmenthema ausgeschrieben und der Projektverbund von der Parkinson Stiftung nach dem Primat der wissenschaftlichen Exzellenz zusammengestellt.
Die Forschungsergebnisse des Projektverbundes sollen die Parkinson-Forschung international richtungsweisend beeinflussen und neue Wege aufzeigen. Besonders förderungswürdig sind Ansätze, die bisher akzeptierte Theorien zur Entstehung der Parkinson-Krankheit oder deren Symptomen in Frage stellen, neue Hypothesen bearbeiten, innovative Interventionsmöglichkeiten erschließen oder die klinischen Leitlinien für Diagnostik und Therapie zum Wohle der Betroffenen entscheidend verändern können, heißt es in der Ausschreibung.
Weitere Informationen zu den Möglichkeiten, die Parkinson-Forschung mit einer Spende zu unterstützen, finden Sie unter: www.parkinsonstiftung.de und www.parkinson-gesellschaft.de